YOOLE – Das Opfer

YOOLE – Das Opfer

>>> Sa., 1.2.2014, 16 Uhr, Deutsches Filmmuseum
Wdh.: Mo., 3.2.2014, 18.30 Uhr, Filmforum Höchst

Vorfilm: ATLANTIQUES, Senegal 2009, R: Mati Diop, 15 Min.

YOOLE – Das Opfer
Senegal 2011, R: Moussa Sene Absa, 75 Min., Digital, OmU
Dokumentarfilm

Im April 2006 wurde ein kleines Geisterboot entdeckt, dass ziellos vor der östlichen Küste Barbados trieb. Erst später stellte sich heraus, dass darin 11 Leichen von jungen Senegalesen trieben, die ihr Land ungefähr vier Monate vorher Richtung Europa verlassen hatten. Für Moussa Senbe Absa, der zu der Zeit in Barbados an der Universität lehrte, der Anlass in seine Heimat zu reisen, um mehr über die Träume und Ambitionen der Männer herauszufinden, die an Bord des Bootes umgekommen waren. Die Interviews mit dort Lebenden und Hinterbliebenen unterschneidet er mit Archivmaterial einer Parteikonferenz mit dem senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade sowie mit Musik und Gedichten einer protestierenden Jugend. Durch die Vielfalt an Rhythmen und Stilen entwickelt der Regisseur eine ganz eigene erzählerische Methode, die individuelle Geschichten mit der sozialpolitischen Situation verbindet und sich zugleich als bedrückende Anklage gegen die Politik im Senegal und in Europa richtet, die Menschen ihrer Lebensperspektive beraubt.