BAMAKO

BAMAKO

>>>Di., 3.2.2015, 20.30 Uhr // FILMFORUM HÖCHST
Anschließend Gespräch

BAMAKO
Frankreich/Mali/USA 2006, R: Abderrahmane Sissako, 117 Min., 35mm, OmU
D: Aïssa Maïga, Tiécoura Traoré

Sissako inszeniert einen fiktiven Prozess gegen die Weltbank, in dem die Bevölkerung als Opfer politischer und wirtschaftlicher Strukturanpassungen zu Wort kommt. Als Ort wählt er den Hof des Hauses in dem er aufgewachsen ist, in einem populären Viertel von Bamako und lässt authentische Richter, Ankläger und Verteidiger auftreten. Es geht um die Schulden, die Privatisierungen, das Wasser und die Baumwolle. Währendessen geht das Leben weiter. Melé geht zu ihrer Arbeit als Sängerin in einer Bar, während ihr Mann Chaka, der arbeitslos ist, zu Hause bleibt. Frauen bereiten das Essen, färben Stoffe, gehen ihrer Arbeit nach. Ebenso wie die Bewohner verlässt die Kamera zeitweise den Hof, zeigt die Leute in den angrenzenden Straßen, aber auch Bilder in der Wüste von Menschen, die unterwegs zum Meer sind, um den Kontinent in Richtung Europa zu verlassen. Eingefügt sind Szenen eines Westerns mit weißen und schwarzen Cowboys, die eine kleine Stadt überfallen. Sissako sagt, dass er den Zuschauern Zeit geben will Luft zu holen.
Wie seine anderen Filme zeichnet sich Bamako auf der Bildebene durch seine visuelle Schönheit und seine dichte Atmosphäre aus.
Er zeigt damit, dass politisches Kino auch ein ästhetisches Erlebnis sein kann.